© 1992-2011  by JDKel • JDKe@t-online.de 1642 impressum 22.04.1642 Der Gasthof Gröba Am 22. April 1692 wurde der Wintersdorfer Gastwirt vor dem Rat nach Altenburg und zu seinen Antrag gehört. Kurz darauf erhielt er die Genehmigung zum Bau unter der Bedingung: 1. Daß Er zu Behauptung ihres Meilenrechtes in dem neu erbauten Häußlein jährlich Vier Viertel Bier aus der Stadt holen und darin verzäpffen soll. 2. Daß er denen in der Meile gelegenen Dörfern, insonderheit denen Unterthanen zu Gröba und Waltersdorff wedern Faß- Tonnen noch Eymerweise, auch nicht in Kleinen Fäßlein, Krügen und Flaschen zu Verlobnüssen, Hochzeiten, Kindstauffen, Begrabnüssen und anderen Ehrenausrichtungen, oder sonst vorhergehenden Zusammenkünfften, Bier verkauffen solle, irdoch wollen sie geschehen lassen, dass er Kranken, auch anderen Einwohnern dieser Orthe des Tages zu ihren Hauß- Trunck zwey bis drey Kannen, einmehrers aber nicht abfolgen lassen möge. 3. Daß dieses Schenckhäußlein, als ein dem Gasthof zu Wintersdorff incorporirtes pertinenzstück (leiblich zugehörig) geachtet, und davon nicht alieniret (weggegeben bzw. entfremdet) oder an einen anderen Besitzer gebracht, auch gemeinen Stadt (Altenburg) bey verspürten Mießbrauch und Schaden ihr dießfalls habendes Recht Solum et integrum (Recht der Grundlage und Unversehrtheit) verbleiben. 4. Wie denn auch die obgedachten Vier Viertel Bier aus der Stadt allhier abgehohlet, und das Häußlein in dem Stande, wie es erbaut, gelassen, und weder größer gemacht, noch Gastgerechtigkeit darinnen getrieben. 5. Die von dem Wirth versprochene Ausschenkung deren Vier Altenburgische Viertel Bier in diesen Schenckhäußlein ihm an seine Gasthofe zu Wintersdorff und darbey hergebrachten Gerechtsamen und Freyheiten in keinerley wege nachteilig seyn soll. Daraufhin wurden Thomas Wirth durch den Herzoglichen Landesrichter Joh.Andr.Nicolai, nach der Bewilligung durch die Gemeinde, ein Plan von 48 Quadratellen diesseits des Dorfes Gröba, an Steige von Altenburg nach Lucka angewiesen. Als Pacht-Schenkwirt wurden 1738 Georg Deumer, 1745 Hannß Steinert, 1768 Gottfried Jacob und von 1775-1794 Gottfried Hannß genannt. Nach alten Akten starb 1733 in der Schenke eines Soldaten armes Kind und am 2. April 1738 schlug eine gottlose Weibsperson von Altenburg das Töchterchen von Georg Deumer mit dem Beil so sehr auf den Kopf, dass es zwei Tage später starb. 1698 übernahm Hannß Heinrich Wirth das Haus und 1727 sein Sohn Johann Gottfried, dem 1753 wiederum sein Sohn mit gleichem Namen folgte. Ab 1784 waren die Töchter der Familie Wirth die Erben, bis der Gasthof schließlich 1846 an Caspar Gehrt ging. Ihm folgte Christian Kämpfer, der später den Gasthof „Zur Quelle“ und den „Altenburger Hof“ in Wintersdorf einrichten ließ.Weitere Wirte waren 1871 bis 1880 Georg Taubert, Hermann Opitz, Ernst Theodor Julius Feist und Carl Franz Prack. 1881 begann unter der Leitung von Ferdinand Hennig die letzte Phase des alten Schenkhauses.1901 Erweiterung des Saales an der Südseite. Kegelbahn, Garten und Ballhausbetrieb machten den Gasthof zum Anziehungspunkt für Jung und Alt. Nach dem Tode von Ferdinand und Therese Hennig übernahm im Jahre 1917 Max Hennig den Gasthof. Nach dessen Tode wurde die Gaststätte von unterschiedlichen Pächtern betrieben. 1969/70 wurde der Gaststättenbetrieb eingestellt. Es wurden dann innerhalb des Hauses Umbaumaßnahmen durchgeführt und Wohnraum geschaffen. In den unteren Räumen war eine HO-Lebensmittelverkaufsstelle eingerichtet, welche zum 30.09.1991 geschlossen wurde. Das Grundstück ist in seiner letzten Form noch erhalten und befindet sich am Übergang von der Siedlung zum Ort Gröba.